2000 I Pfarrkirche Herz-Jesu, München
Almar Sattler Wappner

Der Kirchenneubau kommt überraschend in den Blick. Seine ganze Erscheinung wirkt in dem von gründerzeitlichen Wohnbauten geprägten Viertel fremd. Komplett auf eine mit Burgunder Kalkstein belegte Platte gebaut, stellt sich die, „Kiste“ zwischen gläserner Härte und flüchtiger Himmelstextur schwebend, den neugierigen Blicken. Die beiden riesigen Kirchentore sind gebäudehoch und öffnen bei besonderen Anlässen beinahe die gesamte Glashaut. Die hydraulischen Wendeflügel sind mit einer tiefblauen Glashaut verkleidet. Die gesamte Gebäudehülle des Stahlständerbaus ist ebenfalls aus Glas mit einer stufenweisen Opazität, gefolgt von einer weiteren inneren Hülle aus vertikal angeordneten Holzlamellen. Zwischen beiden Hüllen entsteht dadurch ein Gang, der um das ganze Kircheninnere herumführt und das Motiv eines Kreuzgangs aufgreift. Im Inneren befindet sich ein Betonkubus als dritte, jedoch kleinere Hülle für die Orgel. Mittels Holzlamellen wird das Licht durch die äußere transparente Schale direkt zum Altar geleitet.

Auf dem Grundstück hatten bereits zwei Vorgängerkirchen gestanden, die beide dem Feuer zum Opfer fielen, eine nach einem Bombenangriff 1936, die andere nach ungeklärter Ursache 2004. Beiden Kirchen hatten zweitverwendete Holzkonstruktionen gedient, die weder Platz für einen Vorplatz noch für einen Turm ließen.

Architekt:
Allmann Sattler Wappner Architekten (ASW)

Baujahr:
2000

Besonderheit:
Wirkung entmaterialisierter Architektur durch den Einsatz gezielter Lichtregie und neuer Techniken.

Adresse:
Lachnerstraße 8, 80639 München

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